Schon das Frühjahr ist die richtige Zeit das Feldberger Seenland Mecklenburg-Vorpommerns gleich an der Grenze zu Brandenburg zu entdecken. Es verschmilzt mit dem Naturpark Uckermärkische Seen und ist Teil der Mecklenburgische Seenplatte, Europas größtes zusammenhängendes Wassersportrevier. Von den eiszeitlichen, bewaldeten Sanderflächen im Süden über die Endmoränenlandschaft um Feldberg bis zu den Grundmoränen im Norden verbinden Wasserarme die 69 Seen des Naturrefugiums, von denen viele zu den Klarwasserseen zählen.
Als Gefährt für individuelles Wasserwandern bietet sich, wenn es wärmer wird, dank guter Infrastruktur mit Campingplätzen und vielen Anlegestellen in erster Linie das Kanu oder Kajak an. Das Fortkommen auf den langsam fließenden Wasserwegen macht auch flussaufwärts keine Schwierigkeiten. Wer es bequemer mag, mietet ein motorisiertes Floß oder Motorboot. Mehrtägige Touren können pauschal gebucht werden. Mit der Bahn nähert man sich dem Gebiet über Neustrelitz, Prenzlau oder Neubrandenburg.
An Land gibt es neben den Naturschönheiten allenthalben Schlösser und Gutshäuser mit herrlichen Parkanlagen zu bestaunen. In Carwitz zieht das Hans-Fallada-Haus Kulturinteressierte an. Feldberg hat eine markante neugotische Backsteinbasilika und ein uriges Heimatmuseum im Alten Spritzenhaus aus dem 19. Jahrhundert. In Krumbeck, Lichtenberg und Mechow gibt es sehenswerte Dorfkirchen, deren älteste in Mechow aus dem 13. Jahrhundert stammt.
Mit dem Erwachen des Frühlings zieht es nicht nur die ersten Wasserwanderer in die Feldberger Seenlandschaft. Wandervögel lassen sich durch hohe und heisere Kreischlaute vernehmen. Auf ihrem Zug in den Norden machen Bless- und Saatgänse auf den Feldern und Wiesen Station. Diese zu Hunderten anzutreffenden Saisongäste gesellen sich zu der ohnehin artenreichen Vogelwelt des Naturparks. Zum festen Ensemble der Fauna gehören selten gewordene Arten wie der Weißstorch, der in der Höhe majestätisch über den unzähligen Seen und Flüssen kreuzt. Die Jungtiere üben sich im Schnäbelklappern. Auch die Rufe der Schreiadler sind bald zu hören. Nach ihrer Rückkehr aus Afrika bereichern die Zugvögel das gefiederte Orchester.
Zumeist nur zu hören ist der perfekt getarnte Laubfrosch. Selten einmal anzutreffen ist das nachtaktive Wappentier des Naturparks: Der vom Aussterben bedrohte Fischotter, der hier noch ausreichend saubere Gewässer vorfindet, um zu gedeihen. Mit dem Fernglas ruhig auf dem Wasser gleitend lassen sich herrliche Beobachtungen anstellen. Dabei sollte man nicht die Haubentaucher versäumen, die ganz in der Nähe der Boote auf Tauchfahrt gehen. Auch dem an Land wandernden Pflanzenfreund bieten sich echte Augenfreuden. 11 Orchideenarten wachsen im Gebiet des Naturparks. In den Moorlandschaften sind die typischen Wollgräser zu beobachten. Einzigartig sind die Heiligen Hallen. Auf einer Fläche von knapp 70 ha erstreckt sich, als Totalreservat weitestgehend menschlichem Einfluss entzogen, der älteste Buchenwald Deutschlands. Einzelne Baumexemplare sind mehr als imposantes Totholz, es sind stumme Zeitzeugen, die aus der Erde trieben als der Dreißigjährige Krieg vor vierhundert Jahren das Land verheerte. Die uralten Buchenwälder warten im Frühjahr ebenfalls mit einem besonderen Schauspiel auf: Noch bevor das Laub ausgetrieben ist, sprießen am Waldboden unter den Strahlen der Aprilsonne unzählige Buschwindröschen und andere Waldblumen.
Wer Ruhe und weitgehend unberührte Natur sucht, wird von der Feldberger Seenlandschaft verzaubert sein.
Info: www.feldberger-seenlandschaft.de